So, 14.4.2019 - Rund um Graskop - Blyde River Canyon/Tree Rondavels, Bourke’s Luck Potholes, God's Window
Wir verlassen unser Hotel, das Fortis Hotel Witbank nach einem sehr guten Frühstück. Im Hotel gibt es Live-Musik - man probt anscheinend für eine Hochzeit. Der wunderschöne Garten des Hauses, die tolle Ausstattung und die netten Menschen werden uns in guter Erinnerung bleiben.
Unser erstes Ziel heute ist ein Ndebene-Dorf. Der Stamm ist für die bunten Häuser bekannt. Schon in Pretoria habe ich ein solches Muster an einer Hausfront fotografiert.
Das Dorf, das keines ist, befindet sich auf dem Areal einer Farm. Diese gehört fünf Brüdern, die ihr Geld u.a. in Kohle, Gemüse, Rindern, Zitrusfrüchten etc. machen. Die Farm ist 28T Hektar groß. Das Ndebede-Dorf in eine rein künstliche Angelegenheit mit der auch Geld verdient wird. Drei Ndebede-Frauen in traditionellen Kleidern erklären uns das Leben des Stammes. Dass das alles nur Show ist, wird nicht zuletzt dadurch klar als plötzlich während der Instruktion ein Mobiltelefon läutet ... ‚Very traditionel ...‘, wie ich meine. Als Gag bekommen wir getrocknete Schmetterlingsraupen. Nach dem Kauf von kleinen Handwerksgegenständen/Schmuck, kleine Puppen etc. beenden wir den Zauber.
Heute bewegen wir uns rund um Graskop.
Am spektakulärsten ist sicher das ‚Graskop Project’, eine sehr moderne Anlage. Mit einem Lift fahren wir hinunter in den Urwald. Über einen befestigten Rundweg kann man wunderbar in den Urwald eintauchen. Zudem ist es herrlich kühl. Eine Bungy-Jumping Anlage bietet einen gewaltigen Nervenkitzel. Man kann sich die Sache von oben, von einer Plattform im Eingangsgebäude oder von unten, vom Urwald aus ansehen. In jedem Fall wird man durch die Schreie auf die ‚Todesmutigen’ aufmerksam. Auch von unserer Gruppe geben sich zwei jüngere Mitreisende den Adrealin-Kick. Wer möchte kann auch einfach nur über der Schlucht an einem Seil schweben. Das ist die Soft-Variante.
Die Anlage insgesamt ist schlichtweg sensationell. Der moderne Komplex umfasst alles, was das Herz begehrt: Restaurant/Shop, Lagekarten und Erklärungen zur Anlage. Wir sind schlichtweg nur
begeistert.
Der Blyde River Canyon befindet sich an der Panoramastraße und ist eines der Naturwunder Südafrikas. Der Canyon ist 26 km lang und und 800 m tief. Die Three Rondavels, die Bourke's Luck Potholes, die wir wegen der Unwetter der vorangegangenen Tage allerdings nicht besuchen konnten und das God's Window sind zweifelsohne die Highligths des Canyons.
Da für morgen eine Wetterverschlechterung angekündigt ist, haben wir das 'Graskop-Project' dem God‘s Window vorgezogen.
Mittag machen wir heute in Leydensburg. Erstmals machen wir dort mit ‚Wimpi‘, einer Fastfood-Kette Bekanntschaft. Wimpi gibt es in fast allen Städten. Aus der Bekanntschaft mit Wimpi sollte im Laufe der Reise Freundschaft werden - gut, sauber und preiswert.
Ein ähnliches Verhältnis haben wir im Laufe der Reise mit Super-SPAR entwickelt. Es gibt den Supermarkt in allen größeren Städten. Die südafrikanischen SPAR-Märkte sind insgesamt sehr gut sortiert und bestens geführt.
Wasserfälle gibt es viele in Südafrika. Dazu zählen auch die Berlin-Falls, die wir heute besuchen. Überall, wo es Touristen und Attraktionen gibt, gibt es traditionelle Handwerksmärkte. So auch dort
...
Die Attraktion des heutige Tages bildet zweifelsohne der Blyde River Canon. Man ist zwangsläufig
an den Grand Canon erinnert. Die Schlucht ist mehr als 600 Meter tief. Ein gewaltiges
Naturschauspiel! Wunderbare Felsformationen - zB die Rondavels.
Die Bourke‘s Luck Potholes bleiben uns leider verborgen. In der Region hatte es in den letzten Tagen schwere Unwetter gegeben. Die schleppende Wiederherstellung der Infrastruktur, zB Stromversorgung, hatte zu Protesten der Einheimischen geführt. Es wurden Straßenbarrikaden aus umgestürzten Bäumen errichtet und diese auch angezündet. Die schwarze Bevölkerung fühlt sich von der Regierung im Stich gelassen. Ein Beweis des noch immer schwelenden ‚Konflikts’/Apartheit, Unterschied zwischen Weiß und Schwarz ... Offiziell abgeschafft 1994.
Pilgrims Rest
Pilgrims Rest ist eine Goldgräberstadt. Das dortige Royal Hotel, unsere heutige Unterkunft, besteht aus Einzelgebäuden - Hotel, Bar und Restaurant. Die Zimmer sind bzw. die gesamte Anlage ist im Viktorianischen Stil gehalten. Das Ganze ist eher als Gag zu verstehen. Die Zimmer haben Messingbetten, verfügen über wenig Komfort und modernes Ambiente. Zudem riecht es sehr antikviert. Modrig, wie in einem Kartoffelkeller, wie wir meinen. Unser Zimmer ist zudem in den Hang gebaut. Die Feuchtigkeit würde einem mittel- bis langfristig ernste gesundheitliche Probleme bescheren ... aber für eine Nacht kann man das Goldgräberflair sicher akzeptieren. Das Essen im Restaurant ist sehr einfach. Was wesentlich schlimmer wiegt: An der Bar gibt es ganz wenig Angebot. Der einzigartige Pfirsichschnaps/-likör ist schlichtweg ausverkauft. Man will uns einfach nichts verkaufen. Bereits nach dem Abendessen um ca. 20 Uhr stehen wir vor verschlossenen Türen. Nur mit Verhandlungsgeschick dürfen wir uns im edlen Salon/eingerichtet ist auch im Viktorianischen Stil niederlassen. Auch die Hauskatze drängt uns durch ihr anhängliches/aufdringliches Verhalten immer wieder zum Gehen. Schließlich bringt Sigi die ‚eigenen Getränke‘ ins Spiel. Not macht eben erfinderisch ... Letztendlich bleibt uns nur der Rückzug ins Viktorianische Zeitalter. Gute Nacht!
Royal Hotel Pilgrim's Rest - https://www.royalhotelpilgrims.co.za/
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